das pulsierende Herz der Tiroler Liveszene

 

Vor 10 Jahren öffnete der Weekender seine Pforten in der Tschamlerstraße 3 – dort, wo Jahre zuvor schon ein Club namens Utopia für Furore gesorgt hatte. Und dank der Weekender Gründer Andy Franzelin und Justin Barwick ist diese Adresse wieder der Ort, an dem sich das Herz der Tiroler Konzertszene befindet.

Adam Green, Shout Out Louds, Bilderbuch, Frank Turner, Peter Doherty, Cro, Madsen, Kraftklub,… – die Liste an legendären Konzerten im Weekender Club würde sich noch lange weiterführen lassen und den Rahmen dieses Artikels bei Weitem sprengen. Doch wer hätte gedacht, dass der Weekender eigentlich aus Frustration gegründet wurde. Aus der Frustration heraus, für jedes bessere Konzert nach Wien, München oder Zürich fahren zu müssen. Angefangen hat es damit, dass das damalige Nutopia gemietet wurde, um erste Veranstaltungen und Konzerte unter dem Namen Weekender Club durchzuführen, bei denen dann und wann schon einmal das „Ausverkauft“-Schild an die Tür gehängt werden musste. „Wir wollten das dann auf jeden Fall professionell machen und nicht nur als Verein oder als Hobby. Deshalb haben wir alles auf eine Karte gesetzt und das Nutopia übernommen“ erzählt Andy. Nachdem der Sommer 2006 für Umbau genutzt wurde konnte der Weekender im September desselben Jahres eröffnen. Neben dem Keller, in dem die Konzerte stattfinden, gab es auch das Cafe, in dem von Akustik-Konzerten über Lesungen und Fußballübertragungen bis hin zum legendären Pop-Quiz eine Vielfalt an Veranstaltungen durchgeführt wurde.

 

Das Cafe ist mittlerweile Geschichte, doch die Räumlichkeiten blieben nicht lange unbenutzt. Mittlerweile wurde umgebaut und die Fritz Factory eröffnet und bietet feierwütigen Nachtschwärmern drei Tage die Woche ein abwechslungsreiches Programm. Während bei der Students Night am Donnerstag auf Getränkespecials gesetzt wird, wird am Freitag auf Abwechslung gebaut. So finden dort verschiedenste Events statt, die meist unter einem (musikalischen) Motto stehen – mal funkt es ins Wochenden, mal wird gerockt. Der Samstag in der Fritz Factory ist ruhig – jedoch nur lautstärkentechnisch gesehen. Denn wo sonst der Sound aus den Boxen schallt, kommt er am Wochenden aus Kopfhörern. Silent Clubbing nennt sich das Konzept – jeder Gast bekommt Funk-Kopfhörer mit zwei Kanälen, zwei Djs legen auf und das Publikum kann sich entscheiden, zu welche Sound der zwei es seine Hüften unter der größten Discokugel österreichs schwingt.

 

Manchmal kommen die Verantwortlichen in die Verlegenheit, dass sie eine Band nach Innsbruck holen könnten, die eigentlich zu groß für den Weekender Keller ist. Dann zieht der Weekender für einen Abend in eine größere Loation um dem Tiroler Konzertpublikum noch mehr bieten zu können. José González ist ein Beispiel für einen gelungenen Ausflug in den VAZ Hafen – volle Hütte, großartiges Konzert. Doch wenn man seinen Club verlässt muss man sich auch auf Andere verlassen können. Dies wurde beim geplanten Konzert von Wanda in der Music Hall zum Problem. Denn während alle Anzeichen auf einen gelungenen Abend deuteten (das Konzert war schon seit Wochen ausverkauft), zogen am Vorabend dunkle Wolken auf. Die Show werde vom Magistrat untersagt wegen Problemen die Music Hall betreffend. Für den Weekender war die Absage ein harter Schlag – kaum etwas ist schlimmer als eine kurzfristige Absage, vor allem wenn man als Veranstalter nichts dafür kann. Durch das intensive Bemühen des Weekenders konnte aber zumindest ein Ersatztermin gefunden werden. Und so wurde das Wanda Konzert wenige Wochen nach dem ursprünglich geplanten Termin zum Siegeszug. Im mehr als gut gefüllten Congress – mehr als 2000 begeisterte Fans konnten eine Karte ergattern – lieferten Wanda eine Show ab, die kaum zu überbieten war. Es lag Amore in der Luft und man wird sich noch eine Zeit lang von diesem Konzert erzählen.

 

Wurde in der Weekender-Anfangszeit vorallem auf Britrock-Bands gesetzt, ist das Programm mittlerweile äußerst abwechslungsreich. So spielen am 13.1. Feine Sahne Fischfilet, am 21.1. !Therion, am 29.1. Che Sudaka, am 5.2. Frittenbude, am 10.2. Stick To Your Guns, am 24.2. Ezra Furman & the Boyfriends, am 17.3. Montreal oder am 7.4. Kosheen. Könnte es denn noch besser werden? Na klar! Denn jeden Montag ist Students Monday – im Volksmund auch als Schmusemontag bekannt. Da spielt jede Woche eine Band bei freiem Eintritt. Besonders empfehlen können wir am 11.1. the Weight aus Vorarlberg oder am 28.3. The Hirsch Effekt. WestPoint gratuliert zu 10 Jahren Weekender Club und hofft noch auf viele weitere!

 

Christian Märk